Experten für die Behandlung von Knochenbrüchen im Alter

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie vergibt erstes Zertifikat im linksrheinischen Köln - Unfallchirurgen und Altersmediziner arbeiten eng zusammen

Experten für die Behandlung von Knochenbrüchen im Alter: Zertifiziertes Alterstraumatologisches Zentrum im St. Hildegradis Krankenhaus

Sturzbedingte Knochenbrüche gehören zu den häufigsten Verletzungen bei älteren und hochbetagten Menschen. Und zu den risikoreichsten, denn häufig sorgen die Verletzung, eine daraus resultierende längere Zeit der Bewegungseinschränkung und die Folgen dafür, dass Betroffene nicht mehr "richtig auf die Beine kommen". 

Als erstes Krankenhaus im linksrheinischen Köln ist das Malteser Krankenhaus St. Hildegardis nun als ein auf Knochenbrüche im Alter spezialisiertes Zentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert worden. Somit haben nun ältere und hochbetagte Menschen im gesamten Kölner Stadtgebiet die Möglichkeit, Knochenbrüche in einem zertifizierten AltersTraumaZentrum DGU® behandeln zu lassen. 

Hand in Hand für bestmögliche Lebensqualität 

In einem Alterstraumatologischen Zentrum arbeitet ein auf Knochenbrüche im Alter spezialisiertes Team aus verschiedenen Berufsgruppen eng zusammen. Dazu gehören Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie für Altersmedizin (Geriatrie), Physiotherapeuten und Pflegekräfte. Die gemeinsame Behandlung durch dieses Team bringt für Betroffene viele Vorteile: "Knochenbrüche bei älteren Menschen müssen zum einen schnell und zum anderen durch darauf spezialisierte Fachleute fachübergreifend behandelt werden. So lässt sich die Lebensqualität aufrecht erhalten bzw. wiederherstellen", erklärt Prof. Dr. Peter Pennekamp, Leiter des Zentrums am Malteser Krankenhaus St. Hildegardis. Dabei ist nicht nur die akute Versorgung im Fokus, sondern auch die Zeit nach der Entlassung. "Besonders der Übergang von der Krankenhausbehandlung in die häusliche Versorgung ist bei älteren Patienten mit Frakturen schwierig. Oft können diese Patienten nicht sofort in ihr ursprüngliches Umfeld zurückkehren. Mit einem gut vorbereiteten Entlassungsmanagement unterstützen wir an dieser Stelle - beispielsweise mit der Vermittlung in die geriatrische Tagesklinik, in so genannte Anschlussheilbehandlungen oder einer Kurzzeitpflege. Dabei ist das Ziel, dass die Patienten nach Abschluss der gesamten Behandlung wieder möglichst selbständig werden und wieder so leben können, wie es vor der Verletzung der Fall war", sagt Dr. Jochen Hoffmann, der die Altersmedizin am Malteser Krankenhaus St. Hildegardis leitet. 

Strenge Kriterien für die Anerkennung 

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie überprüft bei einer Zertifizierung, ob diese Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgen, Altersmedizinern, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und weiteren Spezialisten strukturiert und geregelt stattfindet. Beispielsweise müssen für die Anerkennung als AltersTraumaZentrum DGU® mindestens eine gemeinsame Teamkonferenz pro Woche und regelmäßige gemeinsame Visiten der beiden Fachgebiete Unfallchirurgie und Geriatrie nachgewiesen werden. Die Überprüfung umfasst aber weit mehr als die Organisation der Zusammenarbeit. "Für die Zertifizierung müssen beispielsweise ein auf ältere Patienten abgestimmtes Schmerzmanagement und eine geregelte Erfassung von Risiken wie Sturzgefährdung oder Ernährungsproblemen nachgewiesen werden", erklärt Stefanie Holzbach, Teamleiterin Qualitäts- und Risikomanagement im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis. Für ältere Menschen, die einen Knochenbruch erlitten haben sowie für ihre Angehörigen bringt das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie Sicherheit: "Das Siegel der Fachgesellschaft zeigt, dass eine unabhängige Expertengruppe unsere Leistungen, Strukturen und Prozesse überprüft und positiv bewertet hat. Damit haben Betroffene die Sicherheit, in einem spezialisierten Zentrum nach überprüfbaren Kriterien behandelt zu werden", so Holzbach.