Hallux rigidus
Verschleiß des Großzehengrundgelenks
Was ist ein Hallux rigidus und welche Symptome verursacht er?
Hallux rigidus bedeutet übersetzt „steife Großzehe“. Grund für die Versteifung ist eine zunehmende Arthrose (Verschleiß) des Großzehengrundgelenks. Bei entsprechender Veranlagung oder dauerhaft erhöhter Belastung kann das Gelenk geschädigt werden. So entstehen Bewegungseinschränkungen, entzündliche Schwellungen und in der Folge knöcherne Veränderungen – das Gelenk versteift.
Die Bewegungseinschränkung des Gelenks führt zu Schmerzen, vor allem in geschlossenen Schuhen. Die Region um das Gelenk ist häufig gerötet und druckempfindlich. Um Schmerzen beim Gehen zu vermeiden, kompensieren Betroffene die mangelnde Abrollbewegung häufig unbewusst durch die Verlagerung des Gewichts auf die Fußaußenkante. Es entstehen weitere Schmerzen durch die Fehlbelastung des Fußes. In späteren Stadien kann sich die Fehlbelastung auf das Hüft- oder Kniegelenk auswirken.
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Wie wird ein Hallux rigidus diagnostiziert?
Die Diagnose eines Hallux rigidus sichern wir anhand einer Röntgenaufnahme. Diese gibt uns Aufschluss über das Ausmaß der Arthrose wie z.B. die knöcherne Auswüchse oder eine Verringerung des Gelenkspalts.
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Wie wird ein Hallux rigidus therapiert?
In frühen Stadien wird ein Hallux rigidus bzw. die Arthrose des Großzehengrundgelenks zunächst konservativ behandelt. Spezielle Einlagen können für eine Druckentlastung des Großzehengrundgelenk sorgen; zusätzlich kommen physio- bzw. bewegungstherapeutische Behandlungen zusätzlich zum Einsatz. Bei aktuter Entzündung können lokale Injektionen mit Hyaloron oder Kortison helfen.
Ist der Verschleiß des Gelenks bereits weit fortgeschrittennoder führen konservative Methoden nicht zur Beschwerdefreiheit, stehen verschiedene moderne Operationsverfahren zur Verfügung, um dauerhafte Schmerzfreiheit zu erlangen. Je nach Stadium der Arthrose stehen unterschiedliche Methoden zur Wahl, die die Bewegungsfähigkeit des Gelenks und damit den normalen und schmerzfreien Gang wieder möglich machen.
Eine Abtragung der schmerzauslösender Verknöcherungen (Dorsale Keilresektion = Cheilektomie) kann in frühen Stadien zu Schmerzfreiheit führen. In späteren Stadien sind die Stabilisierung des Gelenks (Arthrodese) oder eine Gelenkersatzoperation (Endoprothese) indiziert.
Welches Verfahren in Ihrem individuellen Fall die beste Prognose bietet, bespricht Ihr behandelnder Arzt unseres Zentrums ausführlich mit Ihnen. -
Wie verläuft die Rehabilitation nach der Operation des Hallux rigidus?
Im Falle einer Keilresektion kann der operierte Fuß nach der Operation in einem Spezialschuh sorfort wieder belastet werden. Bei einer Gelenkstabilisierung (Arthrodese) sollte der Fuß für einige Zeit an Unterarmgehstützen entlastet werden.
Nach etwa sechs Wochen findet eine Nachkontrolle mit Röntgenaufnahme statt; diese Nachuntersuchungen findet entweder beim niedergelassenen Kollegen oder hier im Fußzentrum statt. Danach können Sie wieder normales Schuhwerk tragen. Nach etwa vier bis sechs Monaten können Sie längere Gehstrecken bewältigen und sportliche Aktivitäten wieder aufnehmen.