Hallux valgus
Verschiebung des Großzehengelenks: Mehr als ein kosmetisches Problem
Was ist ein Hallux valgus und welche Symptome verursacht er?
Der Hallux valgus – oder „Ballenzeh“ – gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Fußes und wird vor allem durch erbliche Veranlagung und fußunfreundliches Schuhwerk hervorgerufen. Die im Normalfall gerade Großzehe wölbt sich in Richtung der Kleinzehen und das Gelenk wölbt sich sichtbar nach außen. Neben der optischen Veränderung hat dieser Prozess gesundheitlich relevante Folgen: Je nach Ausprägung können sich die Kleinzehen ebenfalls verschieben, die feinen Nerven des Fußes können durch die Knochenverschiebung geschädigt werden und zu Taubheit führen; die durch die Deformation bedingte Fehlbelastung kann Arthrose im Großzehengelenk auslösen. Ein Hallux valgus sollte daher immer, auch wenn er noch keine Schmerzen verursacht, von einem Fußspezialisten untersucht werden.
In späteren Stadien ist ein Hallux Valgus sichtbar an der Verschiebung des Gelenks nach außen hin erkennbar. Doch bereits vor dem Auftreten dieser optischen Veränderung, die häufig zunächst als kosmetisches Problem wahrgenommen wird, weisen erste Anzeichen auf einen Hallux valgus hin: Hühneraugen und Schwielen, ein vermehrtes Aufkommen von Hornhaut an der Fußunterseite oder eine leichte Wölbung an der Großzehe sind erste Symptome. Auch wenn in diesem Stadium noch keine Schmerzen oder Beeinträchtigungen wahrgenommen werden, ist eine fachärztliche Untersuchung angeraten, um weiteren Fehlstellungen oder Komplikationen frühzeitig entgegenzuwirken.
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Wie wird ein Hallux valgus diagnostiziert?
Die Verformung des Großzehengrundgelenks ist auch vor den sichtbaren Stadien für erfahrene Fußchirurgen zu ertasten. Ergänzend gibt eine Röntgenuntersuchung Aufschluss über die Stärke der Achsfehlstellung, mögliche Verschleißerkrankungen an den angrenzenden Gelenken und eventuell bereits bestehende Begleit- oder Folgeerkrankungen.
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Wie wird ein Hallux valgus therapiert?
Je nach Stadium kann ein Hallux valgus konservativ oder operativ behandelt werden. Lässt sich die Großzehe noch in ihre urspüngliche Form bringen, ist das Stadium der Deformation früh genug, um zunächst mit konservativen Methoden Erfolge zu erzielen. Spezialschienen, ein angepasstes Schuhwerk und physiotherapeutische Maßnahmen können hier helfen.
In späteren Stadien ist die Erfolgsaussicht konservativer Behandlungskonzepte meist gering, so dass wir zu einer Operation raten, die nicht nur die Beschwerden lindert, sondern auch deren Ursache dauerhaft behebt.
Für die operative Korrektur des Hallux valgus stehen über 100 Operationsverfahren zur Verfügung. Welches das für Ihren individuellen Fall optimale ist, hängt beispielsweise davon ab, wie weit die Deformation fortgeschritten ist und ob andere Knochen und Gelenke des Fußes bereits in Mitleidenschaft gezogen sind. Das Ärzteteam unseres Fußzentrums bespricht in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch mit Ihnen, welche Methoden für Sie in Frage kommen. -
Wie verläuft die Rehabilitation nach der Operation des Hallux valgus?
Bei fast allen operativen Therapien des Hallux valgus ist eine Teilbelastung nach der OP sofort möglich. In einem Spezialschuh können die korrigierten Gewebestrukturen, Knochen und Gelenke schrittweise Stabilität aufbauen, ohne dass Sie in Ihrer Mobilität übermäßig eingeschränkt sind. Nach sechs Wochen findet eine Nachkontrolle mit Röntgenaufnahme statt; diese Nachuntersuchungen führt entweder Ihr niedergelassener Arzt oder das Ärzteteam unseres Zentrums durch. Bis zur vollständigen Ausheilung und der damit verbundenen Vollbelastung des operierten Fußes ohne Spezialschuh vergehen etwa 6-8 Wochen.