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St. Hildegardis Krankenhaus

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Thoraxchirurgie in der Thoraxklinik Köln

Mit modernen Operationsmethoden behandelt unser thoraxchirurgisches Team Erkankungen der Lunge und des Brustkorbs.

Die Operationen an Lunge und Brustkorb werden überwiegend unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei erlaubt es die moderne Instrumenten- und Videotechnik in vielen Fällen eine weite Öffnung des Brustkorbes zu vermeiden. Die für Ihre Atmung wichtigen Muskeln können durch diese Operationstechniken geschont und das Trauma der Operation auf ein Minimum reduziert werden. Im Zusammenspiel mit den modernen Anästhesieverfahren können Sie sich so schnell und fast ohne Schmerzen erholen. Selbst bei größeren Operationen wegen bösartiger Erkrankungen müssen Sie heutzutage nur selten länger als eine Woche bei uns bleiben.

Die meisten Patienten, die wir operativ behandeln, leiden an bösartigen Tumoren der Lunge. Gemeinsam mit Pneumologen, Onkologen und weiteren Spezialisten erstellen wir im Lungenkrebszentrum Lindenthal-Südstadt einen individuellen Behandlungsplan für jeden Patienten in der interdisziplinären Tumorkonferenz.

Videoassistierte Thoraxchirurgie

  • Videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS)

    In früheren Stadien ist die videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS, videoassistierte thorakoskopische Operation),  auch Schlüsselloch-Technik genannt, die Methode der Wahl, um evtl. gutartige Rundherde der Lunge ohne großen Schnitt zu entfernen. Über zwei bis drei kleine Hautschnitte werden eine Videokamera und verschiedene Instrumente eingeführt, ein großer Schnitt am Brustkorb ist nicht notwendig.
    Neben der Entfernung von kleineren Rundherden der Lunge ist diese Methode ebenfalls ein etabliertes Verfahren

    • zur Diagnostik von Lungengerüsterkrankungen wie Lungenfribrosen
    • zur Behandlung des Lungenkollaps (Pneumothorax)
    • zur Entfernung von Metastasen in der Lunge
    • zur Entfernung von Tumoren im Mittelfell/Mediastinum (Thymom/Myasthenie gravis)
    • zur Behandlung komplizierter eitriger Rippenfellentzündungen (Pleuraempyem)
    • zur Behandlung der Hyperhidrosis palmaris (Sympathektomie)
    • zur Korrektur einer Trichterbrust nach NUSS

Übersicht thoraxchirurgischer Operationen

  • Lunge
    • Lungenresektionen (Operationen zur Entfernung erkrankten Lungengewebes):
      • atypische Resektion: Entnahme des erkrankten Gewebes mit einem Sicherheitsabstand aber ohne die Respektierung anatomisch vorgegebener Grenzen (meist gutartige Tumore wie z.B Hamartome)
      • anatomische Resektion: Entfernung von Teilen der Lunge, die sich an den anatomischen Grenzen der Lunge, wie z.B. dem Lungenlappen orientiert (überwiegend bei Lungenkrebs)
      • erweiterte, Lungengewebe sparende Resektionen: Operationen, bei denen tumorbefallene Gefäß- oder Atemwegsabschnitte entfernt werden, durch wieder Vernähung aber nachgeschaltetes Lungengewebe erhalten wird
      • Lungenvolumen Reduktion oder Bullektomie: Operationen zur Verkleinerung kranker, blasentragenden Lungenanteile, die nicht mehr der Atmung dienen, damit diese nicht die gesunden Lungenbereiche komprimieren und so deren Funktion behindern (bei Lungenemphysem, einer Überblähung der Lunge mit Bildung von Blasen)
    • Stillung von Blutungen oder Übernähung von Luftaustritten aus den Luftwegen oder dem Lungengewebe bei Verletzungen der Lunge
  • Brustfell (Pleura)
    • Entfernung von Pleuraergüssen (Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustwand)
    • Pleurodese : Verklebung der Lunge mit dem Rippenfell z.B. zur Vorbeugung erneuter Ergussbildung (– meist bei Befall der Pleura mit bösartigen Erkrankungen, Pleurakarzinose)
    • Pleurektomie: Entfernung des Rippenfells – meist partiell im Rahmen von Pneumothoraxoperationen zur Herstellung einer Verklebung zwischen Lunge und Thoraxwand
    • Pneumothoraxoperationen: Spontan oder durch Verletzung des Lungengewebes kann ein Loch in der Lunge entstehen, so dass diese zusammenfällt. Es wird dann gezielt das Leck aufgesucht, abgedichtet und die Luft zwischen Lunge und Brustwand wieder abgesaugt. Im Falle des spontanen Entstehens kann es sinnvoll sein, zusätzlich eine partielle Pleurektomie durchzuführen.
    • Dekortikation: Entfernung der im Zuge von Lungenentzündung mit Vereiterung des Brustraumes entstandener Vernarbungen und Abszedierungen der Pleura und der Lunge
    • Resektion von Pleuratumoren (z.B. Fibrom, Lipom oder Pleuramesotheliom)
  • Brustwand
    • Resektionen: Entfernung von Teilen der Brustwand (meist bei Einwachsen von Tumoren der Lunge) auch mit plastischem Ersatz
    • Thorakoplastik: Seltene Operationstechnik, die der Verkleinerung der Thoraxhöhle dient, wenn es nach Resektionen der Lunge zur chronischen Vereiterung des entstandenen Hohlraumes kommt
    • Deformitätskorrektur: medizinisch indizierte Korrekturen bei angeborenen oder erworbenen Fehlbildungen der Thoraxwand (z.B. Trichterbrust)
  • Mittelfell (Mediastinum)
    • Mediastinoskopie: diagnostisches endoskopisches Operationsverfahren zur Differenzierung gut- und bösartiger Erkrankungen des Mittelfells und deren Ausdehnung
    • Resektionen: Entfernung von Tumoren des Mediastinums (meist bei gut- oder bösartigen Tumoren des Mittelfells wie dem Thymom oder dem Thymus Karzinom)
    • Mediastinotomie: Eröffnung des Mittelfells zur gezielten Diagnostik oder Therapie gut- oder bösartiger Erkrankungen
  • Herzbeutel (Perikard)
    • Perikard Fensterung: Eröffnen des Herzbeutels bei Perikarderguss (Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel - meist bei Befall des Perikards mit einer bösartigen Erkrankung)
    • Perikardresektion: Entfernung des Perikards, wenn dieses sich durch eine chronische Entzündung zusammenzieht und so die Arbeit des Herzens stört
  • Luftröhre (Trachea)
    • Tracheotomie: Luftröhrenschnitt bei plötzlicher Verlegung der vorgeschalteten Atemwege (heutzutage nur noch sehr selten in der Klinik erforderlich, weil die Maßnahme durch eine Punktion der Trachea mit Einbringung eines Katheters, der später wieder entfernt werden kann, ersetzt wurde)
    • Tracheostomie: Herstellung eines dauerhaften Einganges in die Luftröhre durch die Haut des Halses (ebenfalls heutzutage seltene Operation bei schwerstkranken Patienten, häufiger in der Hals-Nasen Ohrenheilkunde im Rahmen von Resektionen des Kehlkopfes)
    • Trachearesektion: Entfernung von Teilen der Luftröhre bei Verengungen oder Tumorbefall
  • Zwerchfell
    • Resektion: Entfernung des Zwerchfells bei Tumorbefall, dann auch meist mit plastischem Ersatz
    • Raphie: Seltene Operation um ein ausgedünntes oder gelähmtes nach oben abgewichenes Zwerchfell wieder in eine bessere Position für die Atmung zu bringen